Die Massenei

Die Massenei ist ein etwa 1500 Hektar großes Waldgebiet östlich von Dresden, das an die Fluren von KleinröhrsdorfGroßröhrsdorfBretnig, Frankenthal, GroßharthauSchmiedefeld, 

Seeligstadt und Arnsdorf grenzt. Sie ist Landschaftsschutzgebiet, Naherholungsgebiet und wird forstwirtschaftlich genutzt.

Bild: Seeligstadt Sachsen Herbst Massenei 2013
Seeligstadt Sachsen Herbst Massenei 2013
Bild: Seeligstadt Älteste Karte Massenei
Seeligstadt Älteste Karte Massenei

Die Massenei erstreckt sich südlich der lösslehmbedeckten Granodiorithügel von Großröhrsdorf und Bretnig über ein auffällig flaches Gelände in 280 bis 300 m ü. NHN. Weitgespannte Mulden und sehr schwach geneigte Hänge sowie vereinzelte sehr flache Aufwölbungen von maximal zehn Metern Höhendifferenz lösen die Ebene auf. Der Wald stellt gleichzeitig die Wasserscheide zwischen Steinbach (Große Röder) und Goldbach (Schwarze Röder) dar.

Geschichtlich gesehen, ist die Massenei, der Rest des vom römischen Geschichtsschreiber Tacitus beschriebenen Herkynischen Waldes, der sich vom Rhein sechzig Tagesreisen weit nach Osten erstreckte. Sie bildete bis zum Jahr 1000 mit den Wäldern um Moritzburg und Königsbrück, dem Karswald und der Dresdner Heide ein zusammenhängendes und fast unbewohntes Waldgebiet, an dessen Rand sich von Slawen und deutschen Siedlern bewohnte kleine Dörfer befanden. Die Oberlausitzer Grenzurkunde aus dem Jahre 1241 berichtet von der Grenze zwischen dem Markgrafentum Meißen beziehungsweise dem Bischofsamt Stolpen und der zum Königreich Böhmen gehörenden Oberlausitz.

Die älteste Schreibweise der Massenei, im Volksmund Mastche genannt, von 1512 ist Masteney. Der Name Massenei kann von dem oberwendischen Wort mjezown für Grenze abgeleitet sein. Wahrscheinlich ist auch ein Zusammenhang mit dem mittelhochdeutschen mastunge (= Ort für die Schweinemast) und der Waldmast für Schweine (Masterei). Nahe beim Tal der Schwarzen Röder verzeichnen Karten einen Oberen und Unteren Schweinsgrundweg.

Um das Wild bei der Jagd nicht ausbrechen zu lassen, wurde im Jahr 1557 unter Kurfürst August ein Zaun von Großröhrsdorf durch die Massenei bis Stolpen aufgestellt. Mit der Errichtung des Jagdschloss Moritzburg durch August den Starken verlor die Burg Stolpen und damit auch das Jagdrevier der Massenei an Bedeutung, dennoch veranstalteten die sächsischen Landesherren noch bis 1892 Jagden. Seit 1971 nimmt die Anzahl von Wildschweinen beträchtlich zu. In Kriegszeiten diente die Massenei den Einwohnern der Umgebung als Zufluchtsort. Am 11. August 1929 wurde die Waldidylle westlich der Bornematzenbrücke eingeweiht. Am 23. Juli 1935 wurde das Masseneibad eingeweiht. Von 1961 bis 1991 befand sich am Kreuzungsbereich Kleiner Stern eine Fla-Raketenstellung der NVA in einem 360 Hektar großen Sperrgebiet. Deren Mannschaftsgebäude diente anschließend jahrelang als Übergangswohnheim für Asylbewerber. Heute ist die Kreuzung am Kleinen Stern Ausgangspunkt eines Naturlehrpfades. Das zugehörige Vereinsgebäude brannte im November 2011 ab.

Auch der Sagenwanderweg führt über den Kleinen Stern. Er beginnt am Masseneibad.

Text frei nach Wikipedia

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